Gute Zahlen, neues Management

Westfälisches Pferdestammbuch steigert Mitgliederzahl um drei Prozent auf 8.116 Züchter

Münster – Mit guten Zahlen und einer neuen operativen Führung hat das Jahr für das Westfälische Pferdestammbuch begonnen. Philipp Klingbeil (31) ist Anfang 2020 als neuer Zuchtleiter in die Dienste des Züchterverbandes in Münster-Handorf getreten. Thomas Münch (36) kann sich künftig ganz auf seine Aufgaben als Vermarktungsleiter und Auktionator konzentrieren. Zum neuen Geschäftsführer berufen worden war bereits im Spätsommer 2019 der 44-jährige Carsten Rotermund. „Damit haben wir in der dreiköpfigen hauptamtlichen Führung des Westfälischen Pferdestammbuchs ein kompetentes, junges und tatkräftiges Team“, so Ralf Johanshon, der Vorsitzende des Westfälischen Pferdestammbuchs.

Der Vorstand hatte die Weichen für die Zukunft nach dem Abschied des bisherigen Geschäftsführers und Zuchtleiters Willken Treu zum 30. November 2019 zügig gestellt und mit der Aufgabentrennung von Geschäftsführung und Zuchtleitung eine neue Ordnung geschaffen, die sich auch in vergleichbaren Verbänden bewährt hat. „Zentraler Punkt unserer Arbeit ist die Dienstleistung. Wir verstehen das Pferdestammbuch als einen Servicebetrieb für unsere Züchter und unsere Kunden“, sagt Geschäftsführer Carsten Rotermund.

Die Zahlen des Pferdestammbuchs bestätigen die Entwicklung. Die Zahl der Mitglieder betrug Ende vergangenen Jahres 8.116 (Vorjahr: 7.891), was einer Steigerung von knapp drei Prozent entspricht. Konstant blieb die Zahl der westfälischen Stuten mit 8.398 (8.391), während es bei den Fohlen 2019 einen Zuwachs auf 4.903 (4.606) gab.

Das Zuchtgeschehen für den Reitsport ist und bleibt in Westfalen individuell und kleinteilig. In nur weniger als drei Prozent der westfälischen Zuchtbetriebe stehen mehr als drei Mutterstuten. Das Westfälische Pferdestammbuch versteht sich als liberaler Zuchtverband, der die Züchter nicht mit übertriebenen Zuchtkriterien bevormunden will. Wichtige Zukunftsthemen sind die Pferdegesundheit, die passende Erbgut-Kombination („Genomische Selektion“) und die Kompetenz der Pferdezüchter bei der Nutzung und Haltung der Tiere.

Ihren Service haben die Westfalen bereits konkret erweitert. Ab 2020 werden auf den Stammbuchauktionen nicht nur westfälisch registrierte Reitpferde zugelassen, sondern westfälische Züchter können sie auch aus anderen Zuchtverbänden vermarkten. Den Anfang machte die Januar-Auktion, auf der bereits zwei Hengste mit fremdem Zuchtbrand zugelassen wurden. Die Ausweitung der Absatzmöglichkeiten für Westfalens Pferdezüchter hat der Vorstand einstimmig durchgewunken. Diese Öffnung wird seit Jahren auf dem westfälischen Hengstmarkt schon erfolgreich praktiziert und wird jetzt auf die Reitpferdeauktionen des Stammbuchs ausgeweitet.

 

Das operative Führungstrio vor dem Logo des Westfälischen Pferdestammbuchs mit
Vermarktungsleiter und Auktionator Thomas Münch, Geschäftsführer Carsten Rotermund
und Zuchtleiter Philipp Klingbeil (von links).

 

Foto: Recki